Diversity als Wert?

"Vielfalt ist kein Wert an sich"
WIRTSCHAFT (
Barbara E. Weißenberger)
FAZ, MONTAG, 22. DEZEMBER 2014

Barbara Weißenberger endet ihr Kommentar: "Durch gezielte individuelle ebenso wie kulturelle Steuerungsmaßnahmen müssen Mitarbeiter lernen, Konflikte auf der Beziehungsebene aufzufangen, damit die Vorteile von Diversity auf der Sachebene zum Tragen kommen".

In den Grossunternehmen, in denen ich als Trainer, Coach und Berater häufig tätig bin, kommt das Thema Diversity naturgemäss oft zur Sprache. Dabei stellen sich viele auch die Frage, wie Diversity überhaupt praktisch definiert wird und wie Diversity sodann ins richtige Leben übersetzt werden soll. Und: was sind denn die Vorteile von Diversity?

Wenn ich mir das überlege, Diversity ist eine urkonservative Vorstellung. Konservative Denker hatten schon immer die Vorstellung, dass jeder der Mensch vor Gott gleich ist, in seiner Begabung unterschiedlich. Die Gleichheit verbindet uns, die Unterschiedlichkeit stärkt und bereichert uns und sichert unser Überleben. Es galt schon immer als klug, alles, was der Schöpfer uns in seiner unermesslichen Vielfalt zur Verfügung gestellt hat, mit Weisheit und gegenseitiger Ehrerbietung einzusetzen. Weiteres dazu in den paulinischen Bücher des Neuen Testaments.

Diversity als - göttliches - Prinzip hat es immer gegeben und muss nicht erstmal entwickelt und als neue Idee, gar Ideologie postuliert werden. Aus meiner Sicht bedarf es eine Rückbesinnung auf tradierte, judeo-christliche Prinzipien und Werte. Dann kann Diversity aufblühen und von ganz alleine zum Vorteil gereichen.

Wo ich mit Frau Weißenberger auf jeden Fall übereinstimme, ist, dass Diversity erst in der Klärung der Beziehungsebenen gelingen kann. Da sehe ich allerdings noch eine grosse Wegstrecke vor uns, das scheint uns weniger zu gelingen, denn ja.





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